Dachgeschosswohnung

Einst als dunkle Kammern verschmäht, sind Dachgeschosswohnungen in vielen Städten mittlerweile so begehrt, dass ihr Mietpreis pro Quadratmeter höher sein kann als im Rest des Hauses. Junge Paare, Individualisten und Menschen mit Sinn für Stil sind es, die lieber ihre Wasserkisten in die oberste Etage schleppen, als auf ein einmaliges Wohnerlebnis zu verzichten. Nur selten folgen Dachgeschosswohnungen einem Standardgrundriss; sie umfassen oft die gesamte Etage oder sind als Maisonetteversion quasi kleine Häuschen. Große Dachflächenfenster machen sie heller und sonniger als andere Domizile. In vielen Fällen können die Bewohner von großzügigen Terrassen aus einen spektakulären Blick über die Dächer ihrer Stadt genießen.

Die Einrichtung einer Dachgeschosswohnung ist eine Herausforderung, die besonders kreative Menschen reizt. Der Schrägen wegen fällt die klassische Schrankwand als Lösung für das Wohnzimmer in der Regel weg. Stattdessen werden Sideboards mit Regalen und gemütlichen Sesseln kombiniert. Viele Nachteile dieser Wohnform haben sich in den letzten Jahren dank verbesserter Technologie so gut wie erledigt. So hält die moderne, hochwertige Dämmung im Winter ebenso gut warm, wie sie vor der prallen Sommersonne im Juli schützt. Für Dachflächenfenster gibt es im Baumarkt dekorative und praktische Rollläden, welche die drückende Hitze einfach aussperren. Und nicht zuletzt bekommen die Mieter immer auch einen Teil ihrer Wohnung umsonst: Den vollen Mietpreis dürfen Vermieter nur dort kassieren, wo unter der Schräge mindestens zwei Meter Platz sind. Und wer einmal einen Herbststurm in einer Dachgeschosswohnung erlebt hat, auf dem Sofa behaglich in eine Decke geschmiegt, während der Wind gegen die Dachschräge fuhr und der Regen gegen das Fenster prasselte – der wird nie wieder anders wohnen wollen.

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